So war Weihnachten

24.12.2017

Weihnachten wird in Uganda erst am 25. Dezember gefeiert. Somit dachten Rhea, Jan, Jannik und ich uns, dass wir am 24. Dezember doch noch gut Gertrud, die Direktorin von der „Trinity Acadamy“ besuchen könnten, denn sie wohnt mit ihrer Familie in Masaka und hat uns eingeladen, die in den Ferien zu besuchen und da Rhea bereits am 26. zurück nach Deutschland fliegt, war das der letzte mögliche Termin, um gemeinsam hinzugehen.

 

Da am 24. Dezember Emmanuels Geburtstag ist, war den ganzen Tag lang die Frage, ob denn jetzt der Geburtstag noch gefeiert wird, oder erst am nächsten Tag, aber schlussendlich wurde die Feier auf den 25. verschoben und wir haben den Abend im Gästehaus verbracht. Dort habe ich dann auch die Geschenke ausgepackt, die mir aus Deutschland geschickt wurden.

Später habe ich dann noch mit meiner Familie geskyped, was echt ein Highlight war. Es war das erste Mal, dass ich in Uganda geskyped habe, denn das Internet im Cafe ist meistens nicht besonders schnell. Für Heiligabend habe ich mir dann eine Internet-Flat mehrmals gebucht, die von 0 bis 7 Uhr gilt. Die Flat hat ein Gigabyte und kostet lediglich 2000 UGX, also knapp 50 Cent.

25.12.2017

Der Morgen ging schon mit den ersten Vorbereitungen los für das Essen. Da Sarah in der Küche noch Hilfe benötigte, beschloss Rhea ihr zu helfen und nicht in den Gottesdienst zu gehen.
Der Gottesdienst war zum Glück mal nicht schon um 7, sondern um 10 Uhr. Obwohl wir genügend Zeit hatten, kamen wir (Jan, Jannik und ich) mit einigen Kindern aus dem Heim trotzdem zuspät zur Messe. Als wir dann ankamen mussten wir dann aber feststellen, dass die kleine Kirche schon voll ist und so kam Emmanuel sofort mit Bänken an, auf die wir uns setzen konnten, aber halt vor der Kirche. Leider ist ein Gottesdienst schon so auf einer völlig fremden Sprache recht eintönig und wenn man dann nicht mal sehen kann, was eigentlich vor sich geht, wird das recht schnell ermüdend. Das einzige Interessante waren die ganzen Menschen, die besonders schick angezogen waren, auch die Kinder, die uns begleitet haben.
Mit dem Gedanken, dass ich in der Zeit vielleicht eher in der Küche helfen könnte, als fast vor der Kirche einzuschlafen, ging ich bereits wieder um 11.30 Uhr zurück zum Kinderheim. Dort musste ich aber feststellen, dass die Vorbereitungen schon abgeschlossen waren.
Der Gottesdienst ging noch bis etwa 13 Uhr.

Gegen 15 Uhr gab es dann ein großes gemeinsames Mittagessen im Dining.

Gegen 20:30 Uhr ging dann auch die richtige Feier los. Zuerst gab es Essen. Dabei handelte es sich um Matoke, Fleisch, Chapati, verschiedene Soßen und Reis. Dazu gab es für die Kinder verschiedene Softdrinks und für uns Softdrinks, Bier und auch Martini.

 

Nachdem dann alle gestärkt waren, ging es mit dem Abschied von Rhea weiter. Die Kinder stellten sich auf und haben getanzt und gesungen.

Da sie dieses Mal keine Trommeln hatten, wurden einfach die gelben Kanister dafür verwendet.

Da es in Uganda quasi Tradition ist, Besucher in ihre Clan-Kultur einzuführen, kam es bei mir nach knapp vier Monaten auch mal dazu. Unsere Namen mussten wir wie Lose ziehen und der Klan stand auch gleich mit darauf. Mein neuer Name ist nun also Nsubuga Adrian Wolber. Ich bin nun im Mamba Klan. Aber Achtung: das steht nicht für die Schlange, sondern für den Lungenfisch.

Im gleichen Klan ist nun auch Jan, während Jannik im Antilopen-Klan ist und Rhea im Royal-Klan ist.

Damit wir auch wissen, wer unsere Brüder und Schwestern sind wurden auch gleich alle die in meinem Klan sind nach vorne geholt.

 

Viel ändert sich jetzt nicht für uns, abgesehen davon, dass wir niemanden aus unserem Klan, oder aus dem Klan unserer Mutter heiraten dürfen. Außerdem darf man je nachdem das Tier seines Klanes nicht mehr essen.

Da zu der Feier ja auch noch Emmanuels Geburtstag dazu gehörte, kam als nächstes die Geschenkeübergabe an ihn. Wir haben ihm gemeinsam ein Weinglas und eine Flasche Wein geschenkt.

Zum Abschluss des Abends konnte man noch tanzen, aber wir (Jan, Jannik und ich) haben uns dann lieber zurück gezogen und denen die wirklich tanzen wollen die Tanzfläche überlassen.

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Kommentare: 2
  • #1

    Ursel (Samstag, 30 Dezember 2017 17:19)

    Lieber Adrian,
    wirklich ein völlig anderes Weihnachts - und Geburtstagsfeier als bei uns in Deutschland. Das ganze Fest strahlt so viel Gemeinschaft, Fröhlichkeit und auch Zufriedenheit aus. Es ist einfach schön, dass du das alles erleben kannst. Da wäre ich auch gerne mit dabei. Hey und wie komplex sie sind,- die Klan-Richtlinien. Wirst du jetzt auch mit deinem neuen Namen NSUBUGA angesprochen?
    Auch enorm, dass ihr vier Europäer in diesen afrikanischen, tiefverwurzelten Klan aufgenommen worden seid.

    Weiterhin alles Gute verbunden mit vielen neuen Eindrücken
    und einem guten Start ins neue Jahr 2018!
    Deine Ursel und Oma

  • #2

    Charlene Smith (Montag, 01 Januar 2018 18:19)

    Toller Blog, da kann man auch von weit weg einen kleinen Eindruck bekommen, welche wunderbare Unterstützung diese Einrichtung vollbringt und wie den Kinder geholfen wird. Danke für deine Zeit und Mühe, die du in deine Website steckst und deren liebevolle Umsetzung.