Oktoberfest

21.09.2017

 

An besagtem Donnerstag kamen weiter Freiwillige, beziehungsweiße Praktikanten aus Deutschland bei OCAOF an.
Es handelt sich hierbei und Rhea und Jannik, welche beide 18 Jahre alt sind.

 

23.09.2017 Oktoberfest

 

Am Samstag dem 23.September fand in Kampala das Oktoberfest statt, zur Feier der deutsch-ugandischen Freundschaft. Als wir Freiwillige vom BDKJ das erfahren haben, dachten wir uns, da sollten wir auf jeden Fall hingehen.

 

Somit trafen wir uns in Kampala vor einem Supermarkt beim Old Taxi Park. Das war ein besonders großer Supermarkt, bei welchem alle Leute die hineinwollen davor von Sicherheitspersonal kontrolliert werden. Dabei wird ein Metalldetektor benutzt und man wird abgetastet. Rucksäcke muss man am Eingang abgeben und beim Ausgang muss man den Kassenzettel vorzeigen, damit das Personal kontrollieren kann, ob man wirklich nur die Sachen vom Kassenzettel hat. Zusätzlich werden die kleineren Taschen, die man hinein nehmen kann beim Ausgang so kontrolliert wie am Flughafen. Das heißt, die haben da wirklich so einen Apparat hingestellt.

Anschließend ging es in das Astoria Hotel, wo ein Zimmer mit zwei breiten Betten 30 000 UGX kostet. Wir hatten sogar ein Bad mit Dusche und heißem Wasser und einen Fernseher. Da wir uns das Zimmer zu sechst teilten, war der Preis pro Nacht verschwindend gering und man kann sich dann auch nicht über den Stadtlärm beschweren. Wir hatten von unserem Fenster aus einen sehr guten Blick auf den Old Taxi Park, da das Hotel quasi direkt davor ist.

Da der Getränke und Essen in Deutschland auf dem Oktoberfest bekanntlich sehr teuer sind, beschlossen wir schon etwas auf dem Zimmer zu trinken und danach aufzubrechen.
So kam es, dass ich meine erste Fahrt mit dem Boda-boda also einem Motorrad-Taxi, leicht angeheitert im dunklen Kampala hatte. Natürlich war es nicht ganz dunkel, es ist ja die Hauptstadt. So teilte ich mir ein Boda mit Peter, während sich die Mädchen zwei Bodas teilten.

Der Veranstaltungsort war der Garten des Uganda Museums, weshalb man nicht unbedingt mit einer großen Feier rechnet, selbst wenn es 10 000 UGX kostet. Dort angekommen waren auch wieder die Security Leute am Eingang auffällig, denn auch sie hatten Maschinengewehre und kontrollierten die Besucher. Als wir dann endlich drinnen waren, waren wir überrascht, denn es war eher wie ein großes Sommerfest, oder Stadtfest. Überall waren Essensstände und es gab eine große Bühne. Die einzigen Dinge, die zeigten, dass das Fest hier etwas mit Deutschland zu tun hat, waren eine Deutschlandflagge an der Seite der Bühne, Frauen in Dirndl Kostümen, die eher an sexy Krankenschwester erinnerten und Männer in Lederhosen-Kostümen, die aus kurzen Stoffhosen oder einfach langer Hose mit Hosenträgern bestanden. Man muss sagen, sie haben sich immerhin Mühe gegeben im Vergleich zu den vielen weißen Leuten, die einfach ganz normal aufkreuzten. Ansonsten waren noch Wimpel zu sehen, in den Farben von Bayern und das vermutlich deutscheste war ein Stand, der Döner verkaufte, wobei ich leider nicht im Verlaufe des Abends dazu kam einen zu essen und ich bereue es bis jetzt (17.10.2017) und wahrscheinlich noch länger, dass ich mir keinen Döner geholt habe, als es noch Fleisch gab.

 

Auf der Bühne war leider keine Kapelle oder ähnliches eine Frau mit sehr tiefer Stimme hüpfte darauf herum und versuchte die Leute, die sich auf die Wiese gesetzt hatten dazu zu bewegen, zu der Musik zu tanzen. Teilweiße sang sie dann noch dazu. Wir standen als Gruppe relativ weit vorne und als die Frau sich dann entschloss durch die Menge zu rennen, um die Leute zum Tanzen zu bringen, rann sie schnurstracks auf uns zu, tanzte mit uns und rannte dann weiter.

 

Das Oktoberfest steht ja für Bier und auch auf dem Bild, welche das Oktoberfest bewarb war eine Dame mit einem Bierkrug zu sehen. Deshalb machten wir uns auf die Suche nach Bier. Zur Auswahl gab es Nile oder Club und da kostete eine Flasche jeweils 5000 UGX, also unvergleichlich wenig, wenn man an die horrenden Preise in deutschen Bierzelten denkt.

 

Als wir uns ein weiteres Mal Bier geholt hatten und zurück zu dem Platz liefen, wo wir die meiste Zeit standen, war es bereits dunkel. Um an unser Ziel zu kommen, mussten wir durch eine Gasse aus Menschen, links saß eine junge Frau auf dem Boden und rechts standen Menschen. Mir kam ein Mann entgegen und irgendwie brauchte er echt lange, um an mir vorbeizukommen und rempelte mich dabei auch an. Ich dachte mir nur, was braucht der denn so lange und lief weiter. Zwei Meter weiter wurde mir dann klar, dann etwas fehlte. Ich tastete meine Hosentaschen ab. Einmal, zweimal aber mein Handy war weg. Ich drehte mich sofort um und versuchte den Mann ausfindig zu machen, aber er war bereits verschwunden und wegen der Lichtverhältnisse konnte ich mich auch nicht daran erinnern, was er angehabt hatte. Ich erinnerte mich an die junge Frau am Boden und fragte sie, ob sie gesehen habe, wie der Mann ausgesehen hat, aber sie hatte leider nicht darauf geachtet, was natürlich nachvollziehbar ist.
Aus Verzweiflung rannte ich dann zu den Polizisten am Eingang, denn ich hatte gehört, dass die Polizei hier in Uganda gestohlene Handys orten kann. Aber dafür brauchte ich erstmal meine Handynummer und die Mädels, die meine Nummer gespeichert hatten, waren gerade auf dem Klo. Außerdem muss das Handy angeschaltet sein, ansonsten bekommt man nur die Position, wo das Handy zuletzt im angeschalteten Modus war.
Als wir feststellten, dass man mein Handy nicht mehr erreichbar ist, war es klar, dass es sich um einen Profi gehandelt hatte und somit machte ich mir auch nicht die Hoffnung, dass ein Besuch am Samstagabend auf dem Polizeirevier nun noch etwas bringen würde. Ich hatte zumindest noch mein Geld und die Bilder habe ich regelmäßig auf meinen Laptop für den Blog gezogen. Schade war es vor allem um die Fotos vom Oktoberfest und die ganzen Chatverläufe, die damit verloren gegangen sind. Ich habe zwar ein Whatsapp backup, aber irgendwie hat die Wiederherstellung im Café Frikadellen nicht funktioniert.

 

Nun aber zurück zum Thema. Die Stimmung unter uns Freiwilligen war natürlich ziemlich gedämpft, aber auch das normalisierte sich wieder. Im Nachhinein erfuhr ich außerdem, dass einigen Leuten das Handy gestohlen wurde. Es ist natürlich auch ziemlich verlockend, wenn so viele Weiße auf einem Fleck sind und auch von den Ugandern waren nicht gerade die ärmsten Leute da.

 

Gegen 22 Uhr entschlossen wir uns dann, nun in eine Disko zu gehen. Eine Freiwillige hatte schon vorher jemanden kennengelernt, der uns zu einer Diskothek namens „Las Vegas“ brachte. Sie liegt etwas außerhalb und somit fragten wir uns, als wir im Taxi saßen, ob wir überhaupt noch im Kampala sind. Als wir dann ankamen, handelte es sich um ein Gebäude in einer Art Industriegebiet. Draußen war eine Art Hof, wo auch laut Musik lief. Zusätzlich standen mehrere Billiard-Tische da.
Wir gingen allerdings nach innen, wo bei weitem nicht so viel los war, wie draußen. Es war etwas stickig und wir waren dankbar über die aufgestellten Sofas, um erstmal das Treiben in der Disko beobachten zu können.
Schließlich brachte uns Lisa, welche eine Uganderin und Annikas Begleitung ist, dazu auf der Tanzfläche zu tanzen. Dazu zeigte sie uns auch Tanzschritte zu einem Lied. Das war für alle recht spaßig und so dauerte es auch nicht lange, bis zwei Uganderinnen sich uns annäherten. Eine tanzte mich auch die ganze Zeit an und wollte hartnäckig meine Handynummer und selbst der Fakt, dass mir mein Handy an dem Abend gestohlen wurde, ließ sie nicht aufhören. Sie wollte die ihre Nummer in dem Handy von einem von meinen Freunden speichern.
So langsam war ich aber ziemlich genervt von ihr und ich wollte mir ein Bier kaufen, ohne dass ich ihr etwas ausgeben muss und sie war mir etwas zu alt. Somit sagte ich ihr, ich würde mal kurz nach meinen Freunden schauen, verschwand und ging an dem Abend nicht mehr in den Raum zurück.

 

Im Außenbereich fand ich dann drei von meinen Leuten in Sesseln und gesellte mich dazu.
Da dies dann etwas langweilig wurde nach einiger Zeit, waren wir dann schlussendlich um 3 Uhr zurück im Hotel.

 

24.09.2017 Wahlparty

 

Da am folgenden Tag wieder die Schule ganz normal weitergeht, mussten alle außer Anna-Lena und ich wieder abreisen. Das war echt schade, denn dies war der Tag der Wahl in Deutschland und alle die sich Online beim Auswärtigen Amt eingetragen haben, hatten eine E-Mail mit einer Einladung zu einer „Wahlparty“ mit Live-Übertragung in der Residenz des deutschen Botschafters erhalten.

Beginn war um 18 Uhr, weshalb wir uns rechtzeitig in ein Sammeltaxi setzten, welches anscheinend in die Nähe von der Residenz fuhr. Doch wir fanden nie heraus, ob das wirklich stimmte, denn nachdem wir 40 Minuten oder länger darauf warteten, dass sich das Taxi füllt, entschieden wir uns, es mit einem Boda zu versuchen. Damit würden wir zwar auch zu spät kommen, aber immerhin nicht so spät.

Wir kamen allerdings so spät, dass es kein Abendessen mehr für uns gab, lediglich kostenlose Getränke. So an sich war die Party recht langweilig und bei der Live-Übertragung war ständig das Gleiche zu sehen und auch das ganze Gerede war nicht aufschlussreich. Das einzige Interessante waren die anderen jungen Freiwilligen und der Garten. Somit beschlossen wir schon recht früh, dass wir nicht bis zum Ende bleiben würden und lieber zum Hotel zurückkehren, um etwas Schlaf zu bekommen.

 

23.09.2017 Heimreise

 

Da ich kein Handy hatte, erwies sich die Heimreise als etwas schwierig. Ich habe hier mal kurz zusammengefasst, wie es mir erging.

 

Um wieder zurück nach Kamukongo zu kommen, habe ich von Kampala aus einen Bus nach Masaka genommen, der aber schon vor Nyendo hält. Ein Boda-Fahrer hat mich dann fälschlicherweise nach Masaka reingefahren. Dort habe ich mir dann eine neue Simkarte besorgt.
Boda-Fahrer angequatscht, ob sie den Ort kennen, wo ich hinmöchte.
Einen Handyladen gesucht, von dem ich wusste, dass die Frau mit Andrew befreundet ist und somit seine Handynummer hat.
Andrew mit dem Handy der Frau angerufen, um herauszufinden, was ich den Boda-Fahrern sagen muss.
Andrew sagt mir, ich soll nach Nyendo zum Africa Point fahre, er schickt jemanden dort hin.

 

Bei Africa Point erfahre ich, dass die Bodas nicht fahren können, da es geregnet hat. Rose redet mit einem Freund, der mich für 30 000 mit seinem Auto fahren würde.

 

Die anderen Deutschen kommen mit Andrew vorbei.

 

Fahren nach Masaka rein ins Café Frikadellen.

 

Heimfahrt.

 

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