Graduationparty 26.08.2017

Ich wusste lediglich, dass am Samstag eine „Party“ stattfinden würde, also bin ich ganz in Ruhe um 9 Uhr aufgestanden, mit dem Gedanken, ich kann mich ja heute Nachmittag dann fertig machen.
Bei dem Frühstück mit Andrew und seinem Neffen Martin, erfuhr ich dann aber, dass die Feier schon um 10 Uhr beginnt und wir deswegen um 9:30 los müssen. Natürlich war das eher ein afrikanisches 9:30 und 10 Uhr, denn wir sind erst so um 9:55 losgefahren und die Feier begann erst um 10:45 mit einer Art Gottesdienst.

 

Der Veranstaltungsort war die Außenstelle des Waisenhauses, wo unteranderem die Kinder mit Aids leben.

 

Als wir ankamen, dachte ich mir erstmal „Oh nein, ich habe meine Kamera vergessen“.
Es waren drei Pavillons aufgestellt, damit die ganzen grünen Plastikstühle und somit auch die Gäste im Schatten sind. An den Pavillons waren noch bunte Tücher befestigt. Und ganz vorne war eine Art Altar aufgebaut, aber ich denke, da ist es am besten einfach die Bilder anzusehen, denn ich kann dem ganzen mit Worten gar nicht gerecht werden. Zusätzlich waren noch einige ziemlich große Lautsprecher aufgebaut, damit die Musik besonders laut sein kann.

Gegen 10:45 begann dann eine Art Gottesdienst mit fünf Pfarrern und zwei Ministranten. Wie ich inzwischen erfahren habe, war das eine Ausnahme, dass es so viele Pfarrer waren, denn sie sind wohl mit Emmanuel verwandt und wenn ich mich richtig erinnere, haben vier von ihnen versucht ein paar Worte auf Deutsch mit mir zu reden.
Nun aber zurück zur Zeremonie. Der Gottesdienst war den drei Absolventen gewidmet und auch hier wurde hin und wieder gelacht und auch dem gesagten des Pfarrers applaudiert. Ich habe zwar wieder nichts verstanden, habe aber trotzdem mal mitgeklatscht.
Gegen Ende wurden dann kurz einige Gäste von Emmanuel vorgestellt, wie zum Beispiel enge Verwandte, die dann auch kurz aufgestanden sind, damit auch jeder weiß, von wem geredet wird. Als ich dann vorgestellt wurde, bin ich nicht aufgestanden, weil ich gedacht habe, so schwer bin ich jetzt nicht zu erkennen.

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Anschließend gab es ein Buffet und Patricia eine Absolventin und Tochter von Emmanuel setzte sich neben mich und begann auf Deutsch mit mir zu reden. Sie erzählte mir, dass sie Hebamme sei und in zwei Wochen eine Deutsch Prüfung haben werde, denn sie möchte in der Zukunft mit ihrem Vater zusammenarbeiten als eine Art project coordinator.

Was ich nicht mitbekommen habe, war dass das Programm während dem Essen schon weiterging. Deshalb konnte ich nur das Ende von dem zweiten Auftritt der Tänzer sehen. Inzwischen saßen die Absolventen dort, wo zuvor noch der Altar gewesen ist und Patricia sagte mir, ich solle mich zu ihnen setzen, denn von dort aus hat man den besten Blick auf das Geschehen.

Ein weiterer Programmpunkt war dann die Geschenkübergabe, welche aber ganz anders in Deutschland war.
Die drei für die das Ganze ja stattfand stellten sich nebeneinander in eine Reihe vor den Pavillon, wo sie gesessen waren. Für jeden kam jeweils ein Freund/eine Freundin, welcher sich hinter sie stellte. Nun wurde wieder laut Musik angemacht und die Gäste kamen mit Geschenken auf den Armen auf die drei zu getanzt. So entstanden drei Schlangen. Die Geschenke wurden überreicht, kurz geredet, währenddessen wurde aber immer leicht weitergetanzt. Die Päckchen wurden dann immer an die Person hinter dem Absolventen weitergegeben, welche sie auf dem Boden stapelte. Auffällig war hierbei, dass die Ugander wohl auf glitzerndes Geschenkpapier stehen.
Bei einem Geschenk konnte ich auch erkennen, was sich unter dem Papier verbirgt. Kleiderbügel. Das ist aber schon verständlich, weil nicht alle Gäste so viel Geld haben und dann auch noch drei Geschenke viel für manche sind. Dann schenkt man halt etwas praktisches, was nicht ganz so viel kostet.

Als nächstes wurde der Kuchen angeschnitten. Dieser war groß und in der Form eines Buches. Auf die Seiten waren die Namen der drei Hauptpersonen geschrieben.
Das Anschneiden war aber nicht mal kurz gemacht, mehrere wichtige Personen kamen nach vorne und Emmanuel forderte mich auf, auch nach vorne zu kommen. So stand man erstmal im Halbkreis da und es lief wieder laut Musik. Alle die vorne standen tanzten leicht dazu. Das war nicht gerade mein Lieblingsteil der Feier, denn ich bin nicht so der Tänzer und dann auch noch vor so vielen Leuten, da beschränkte ich meine Bewegung eher aufs Klatschen und ein bisschen hin und her wackeln.
Nachdem ich das Tanzen überstanden hatte, griff eine Person das Messer um den Kuchen anzuschneiden und alle anderen legten hier Hand darauf, damit man den Kuchen gemeinsam anschneidet. Nach dem ersten Schnitt zog eine Frau eine Sprühdose mit Kunstschnee heraus und sprühte in der Luft herum.
Der Kuchen wurde nun zerstückelt, auf Teller verteilt und Patricia und die beiden anderen mussten herumlaufen und an jeden Gast ein Stück verteilen. Nun konnte ich feststellen, dass der Kuchen ein einfacher Rührkuchen war, der aber echt gut schmeckte.

Da jetzt schon fast 16 Uhr war, gab es nicht mehr groß Programm, aber es fand eine Art Kinder Dance Battle statt. Nach jedem Lied schied mindestens ein Kind aus, da die Gäste entschieden, wer weiterkommt. Man muss sagen, die Kinder sind echt gut im Tanzen und so gewann am Ende ein Junge, wobei mein Favorit definitiv das Mädchen war.
Der Preis war, dass sie ihm einen Karton in die Hand drückten, womit er durch die Reihen geschickt wurde und von vielen Gästen eine Kleine Geldspende bekam.
Danach war die Feier auch schon vorbei.

Man kann natürlich immer versuchen, alles möglichst gut zu beschreiben, hier ist es aber nicht besonders einfach die ganze Stimmung rüberzubringen, deshalb habe ich hier noch ein paar kurze Videos für euch.

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Kommentare: 2
  • #1

    Ursel und Oma (Mittwoch, 20 September 2017 18:59)

    Hallo Adrian, wir sind wieder mit dir in deine bunte fröhliche Welt eingetaucht. Dank deiner Bilder und Erzählungen gelingt es uns mitten dabei zu sein. Lebensfreude von der wir lernen können. Danke, du hast es wieder einmalig gut gemacht. Weiterhin alles Gute.
    Deine Oma und Ursel

  • #2

    Adrian (Mittwoch, 20 September 2017 20:20)

    Hallo Ursi,
    Freut mich, dass euch mein Beitrag wieder gut gefallen hat und ich gebe mir echt Mühe es mit Worten und Bildern so herüber zu bringen, wie ich es erlebt habe.
    Und von der Lebensfreude können wir Deutschen uns echt eine Scheibe von abschneiden.

    Liebe Grüße
    Adrian